WINZERFREUD UND FÖRSTERLEID

Weinlese auf der Lentine-SuoneEs ist Wümmet. Die Walliser Winzer strahlen wie die Sonne am tiefblauen Himmel. Der Sommer hat es dieses Jahr gut mit ihnen gemeint. Der heiße Juli und August ließ die Trauben vollendet ausreifen, der Hagel blieb aus (im Gegensatz zum Waadtland), und die Kirschessig- oder Suzukifliege ließ sich nicht blicken. Die aus Asien eingeschleppte orangefarbene Taufliegen-Art (sie tauchte 2011 erstmals in der Schweiz auf) mag milde Winter und feuchte Sommer wie jenen von 2014, als die meisten Reben in Savièse oberhalb von Die KIrschessigfliege sticht vor allem blaue Trauben anSitten mit Talk weiß eingepudert wurden. Es sah nicht schön aus, und die Weinbauern hatten alle Hände voll zu tun, die von den Maden
befallenen Beeren auszusortieren, um zu verhindern, dass die «sale bête» oder das «Problemviech» den Wein in einen unverkäuflichen Säuerling verwandelt. Umso größer ist die Freude, dass der 2015er als hervorragender Jahrgang in die Geschichte eingehen wird.  

Borki am Rhoneknie
2011, im selben Jahr, als sich die Sukuzifliege bei uns bemerkbar machte, fiel vor Weihnachten eine ungewöhnliche Menge Schnee, der sehr feucht und schwer war. Am 6. Januar 2012 brauste der Orkan Andrea durchs Tal, und im folgenden April wütete ein Föhnsturm vor allem in der Gegend oberhalb von Martigny. Für den kleinen, aber schönen Alpenzoo von Marécottes waren die umgestürzten Bäume eine Katastrophe, die auch etliche Opfer unter den Tieren forderte.

Borkenkäfer

Dafür profitiert nun ein anderes, wenn auch weniger spektaktuläres Tier als Luchs, Murmeltier und Bär von der wetterbedingten Baumfällaktion. Die großen Lücken, die die Stürme in die Wälder gerissen haben, und die geschwächten Nadelbäume sind für Borkenkäfer ein gefundenes Fressen. 2014 wurde die Situation alarmierend, die gefürchteten Forstschädlinge vermehrten sich explosiv und breiteten sich weiter in den Schutzwäldern aus. Was tun? Das Amt für Verkehr, Bau und Umwelt des Kantons Wallis versucht nun, gezielt befallene beziehungsweise geschwächte Bäume zu fällen oder eben stehenzulassen. Einerseits sollen die Borkis dabei helfen, dass der Jungwald möglichst schnell sprießt und wächst, und andererseits soll die Schutzfunktion der Wälder erhalten bleiben.

Und damit der Jungwald bessere Chancen hat, wird die Jägerschaft dazu aufgerufen, dieses Jahr möglichst viele Rehe, Hirsche und Gemsen zu erlegen. Am 21. September hat im Wallis die Hochjagd begonnen. Weidmannsdank!

 

 

HURRA, ES GIBT SIE NOCH!

Blick von der Suone auf SittenWestlich von Sion/Sitten liegt der Hügel Mont-d’Orge oder Montorge mit seiner Burgruine auf dem Gipfel und dem kleinen See an seinem Nordfuß. Das ganze Gebiet gehört zu den Objekten, die ins schweizerische Inventar der zu erhaltenden Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen wurden. Es gehört zur Kategorie der naturnahen Kulturlandschaften und hat auch als Naherholungsraum eine wichtige Bedeutung. Dazu schreibt das KLN-Inventar: «Das Weiterführen der differenzierten Nutzung ist daher für diese Landschaften eine wesentliche Voraussetzung für den Schutz überhaupt.» Das heißt, dass nach wie vor Rebbau betrieben wird und man das Recht hat, hier zu spazieren, zu joggen oder zu picknicken.

Weinbau seit Urzeiten
Auf der Südseite fällt der 786 m hohe Hügel teilweise sehr steil zum Rhonetal ab und musste für den Rebbau terrassiert werden. Und weil es hier felsig und extrem trocken ist, wurden zwei Suonen angelegt, deren Wasser aus dem See bezogen wird, der wiederum von der Lentine-Suone gespeist wird. Dass im Wallis bereits zur Bronzezeit gewinzert wurde, konnte anhand von Pollen nachgewiesen werden, die in den Ablagerungen des Montorge-Sees gefunden wurden. Demnach wird in dieser Gegend seit ungefähr 2900 Jahren – mehr oder weniger intensiv – Weinbau betrieben.

Wandert man über den unteren Suonenweg durch die Weinberge, sieht man, dass die Parzellen unterschiedlich bearbeitet werden. Bei den einen ist der Boden begrünt, während bei anderen die Erde regelmäßig umgepflügt wird. Und gespritzt wird selbstverständlich ebenfalls (das ist meines Wissens auch nicht verboten). Und dennoch habe ich hier Anfang September 2015 so viele Insekten wie schon lange nicht mehr gesehen.

Ödlandschrecken zum Beispiel spicken zuhauf nach links und rechts. Sie vertrauen auf ihr grau-braun-beige gemustertes Tarnkleid und fliegen erst im letzten Moment weg. Dabei entfalten sie für einen kurzen Moment ihre roten oder blauen Flügel. Um allfällige Angreifer zu verwirren, schlagen die ortstreuen Ödlandschrecken einen scharfen Haken und landen oft nahe beim Startplatz. Die leuchtendbunten Flügel, vor allem die roten, sind ein zusätzlicher Schutz, da sie Vögel erschrecken. Die zu den Feldheuschrecken gehörenden Tarnkünstler lieben die Wärme und gehören in südlichen Ländern sozusagen zum Inventar. Warum sie sich dieses Jahr in der Ardèche kaum zeigten, ist mir ein Rätsel.

Im ehemaligen Eislagerhaus am Rand des Montorge-Sees, der Maison de la Nature, ist jedes Jahr von Anfang April bis Ende Oktober eine neue Ausstellung zu sehen, die sich auch an Kinder richtet. 2015 ist das Thema die Tarnung in der Tierwelt.

Lieber in der Steppe als in der Wiese
Ein Feigenkaktus direkt an der SuoneUnsere Freunde aus der Innerschweiz staunen nicht schlecht, wenn sie die vielen kräftigen Feigenkakteen am Montorge sehen. So mediterran haben sie sich das Wallis nun doch nicht vorgestellt! Für die Bienen ist jedoch der weniger exotische Efeu wesentlich interessanter. An Felsen, Trockenmauern und Winzerhäuschen bildet er hier oft gewaltige Büsche und blüht im Spätsommer und Herbst, wenn andere Blütenpflanzen selten werden. Dann wird der Efeu wird zur beliebten Bienenweide. Gibt es überhaupt Efeuhonig zu kaufen? Die Pflanze ist giftig, der Honig sei jedoch essbar, wenn auch «nicht besonders lecker», wie ein Imker in einem Internetforum schreibt. Dieser Honig sei zudem steinhart und darum kaum zu schleudern. Wie auch immer, den Wild- und domestizierten Bienen schmeckt’s.

Ein kleiner Fuchs auf EfeuEine ebenso schöne Überraschung waren die zahlreichen Schmetterlinge, die die späten Blütenpflanzen umschwärmten. Tagpfauenaugen, Kleine Füchse, Zitronenfalter, diverse Bläulinge… Nördlich des Montorge-Hügels standen an den See angrenzend noch vor etwas mehr als zehn Jahren Reben. Sie wurden ausgerissen, und auf der Parzelle entwickelte sich allmählich eine schöne Blumenwiese. Jetzt, drei Monate nach der ersten Mahd, ist sie weniger bunt als vor dem Schnitt, aber es blüht. Verglichen mit den Steppen auf der Südseite läuft hier insektenmäßig jedoch nicht viel – wenn man Glück hat, entdeckt man ab und zu einen Falter. Dafür hat der Hund eine fette, braune Weinschwärmer-Raupe aufgestöbert – sie werden bis zu 80 mm lang –, die selbstverständlich sogleich in Sicherheit gebracht wurde.

VON DER WIESE AUF DEN TELLER

Denke ich an eine Wiese, in der es brummt und summt und flattert, kommt mir unter anderem Christian Morgenstern (1871–1914) in den Sinn. Wahrscheinlich sprach der Dichter und Übersetzer im folgenden Gedicht aus eigener Erfahrung, denn zu seiner Zeit war es vermutlich schwierig, auf einer Blumenwiese ein Nickerchen zu machen…

Ein nervöser Mensch auf einer Wiese
wäre besser ohne sie daran;
darum seh‘ er, wie er ohne diese
(meistens mindestens) leben kann.

Kaum dass er gelegt sich auf die Gräser
naht der Ameis, Heuschreck, Mück und Wurm,
naht der Tausendfuß und Ohrenbläser,
und die Hummel ruft zum Sturm.

Ein nervöser Mensch auf einer Wiese
tut drum besser, wieder aufzustehn
und dafür in andre Paradiese
(beispielshalber weg) zu gehn.

«Butterblumengelbe Wiesen, sauerampferrot getönt», und das «überreiche Sprießen» waren dem bereits mit 43 Jahren, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, an Tuberkulose verstorbenen Morgenstern vertraut. Heute ist der Mensch nicht mehr nervös, sondern gestresst und/oder geburnouted, und wird öfter vom summenden Handy als von kreuchenden und fleuchenden Insekten gestört. Dafür wird versucht, ihm Insekten als das kommende Nahrungsmittel schmackhaft zu machen. Schade, dass Morgenstern darüber kein Gedicht mehr schreiben kann!

Haben Mehlwürmer & Co. eine Zukunft?
Das BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) hat beschlossen, Mehlwürmer, Heimchen und Wanderheuschrecken als Nahrungsmittel in der Schweiz zu erlauben. Sie dürfen künftig gehandelt, gekocht und nicht nur im privaten Kreis, sondern auch in Kantinen und Restaurants verspeist werden. Ein Blick ins Internet zeigt, dass bereits ein erstaunlich vielfältiges Angebot an Delikatessen für menschliche Insektivoren existiert. Es gebe noch zu wenig Untersuchungen in diesem Bereich, um andere Insekten für den Verzehr freizugeben, meint das BLV.

Meuniere-Mehlwürmer

Dem entgegnet der als «Insektenspezialist» bekannte Züchter Daniel Ambühl, die Wahl sei nicht optimal, weil diese Arten mit Soja und Weizen gefüttert würden, einen hohen Chitinanteil aufweisen und zudem Dinge im Darm haben können, die nicht unbedingt gesund sind. Besser geeignet wären zum Beispiel Bienendrohnenmaden und zwei Arten Seidenspinnerraupen. Sie seien sozusagen chitinfrei und begnügten sich mit Nahrung, die sich für Menschen nicht eigne: Pollen, Blätter des Maulbeerbaums sowie sogar toxische und invasive Pflanzen.

Das hört sich im ersten Moment gut an. Doch tauchen rasch Zweifel auf. In der Schweiz gibt es viel zu wenig Maulbeerbäume, um Seidenspinnerraupen industriell  zu züchten, denn sie fressen enorm viel, bis sie sich verpuppen. Hierzulande ist es den Züchtern für die Seidenfabrikation zudem verboten, die Kokons wie in China mit heißem Dampf zu bearbeiten. Sie müssen die Raupen mittels Dörrapparaten töten, dürfen diese jedoch dann nicht den Hühnern verfüttern, da dafür die gesetzlichen Grundlagen noch fehlen… Hat der Gesetzgeber sich schon Gedanken darüber gemacht, wie Mehlwürmer, Grillen und Heugümper in unseren Fabriken und Küchen geschlachtet werden sollen, damit dem Tierschutz Genüge getan wird?

Toxisch und wanderfreudig
Was den Seidenspinner betrifft, der sich von giftigen und invasiven Pflanzen ernähren soll (der wissenschaftliche Name wurde von Radio DRS 1 nicht genannt), frage ich mich, ob diese Art wirklich risikofrei gegessen werden kann. Ausserdem: Müssen dafür toxische und invasive Pflanzen als Futterlieferanten angebaut werden? Schließlich kann der Züchter sich nicht ohne weiteres in Gärten und Wäldern mit Kirschlorbeer, Sommerflieder usw. bedienen, das wäre dem Gesetzgeber wohl auch wieder nicht recht. Und schließlich frage ich mich, ob sich Insekten als Fleischersatz «fürs Volk» eignen, bei einem Kilopreis von 1580 Euro für gefriergetrocknete Seidenspinnerraupen und 996,67 Euro für getrocknete Grillen aus Afrika (bei insektenlutscher.de). Kaviar ist auch nicht teurer.

Und noch etwas: Im Tessin breiten sich verschiedene Arten Wanderheuschrecken aus Afrika aus. Das zuständige WSL beruhigt jedoch: Das sei klimabedingt und könnte verschiedenen seltenen Vögeln zugute kommen. Es seien auch noch nicht so viele, dass sie den Kulturen ernsthaften Schaden zufügen. Hoffentlich haben die Experten in Bern alles im Griff!

 

AUCH DIE FLATTERER MACHEN SICH RAR

Dieser Sommer war im Tal des Eyrieux in der Ardèche brütend heiß, aber beängstigend «leer». Keine einzige Gottesanbeterin habe ich gesehen (auch kein Gelege), keine Wespenspinne, keine Smaragdeidechse, weder eine Viper, noch eine Ringel-, Schling- oder Wassernatter, keine Erdkröte, keinen Salamander, keinen Biber, keine Nutria und keine einzige Fledermaus. Sehr selten zeigten sich Tag- und Nachtfalter, Wespen, Bienen, Hummeln, Hornissen, kleine und große Heuschrecken, Mücken, Fliegen, Käfer, Mauereidechsen, Libellen. Sogar Radnetze von Kreuzspinnen waren eine Seltenheit, dasselbe gilt für die Großen Zitterspinnen, und von den im Haus sonst recht häufigen Wolfsspinnen bekam ich nur eine zu Gesicht.

Fledermausgerecht

Wenn Fledermausexperten den idealen Lebensraum ihrer Schützlinge beschreiben, entspricht das ziemlich genau unserem Tal: eine von Hecken, kleinen Äckern, Obstbäumen, kleinbäuerlicher Viehzucht und viel urtümlichem Wald mit alten, hohlen Bäumen geprägte Landschaft. Es gibt auch viele alte Steinhäuser, und längst nicht alle wurden so stark renoviert, dass die Flatterer keinen Unterschlupf mehr fänden. Eigentlich wäre alles perfekt.

Der in Privas wohnhafte, über die Grenzen hinaus bekannte Säugetierkenner Charles Faugier ist im Juni 2015 im Alter von 82 Jahren verstorben. Um Fledermäuse beobachten zu können, wurde er Speläologe und kannte die Felsgrotten und Minen der Ardèche wie seine eigene Westentasche. 1953 begann er mit der Bestandsaufnahme der höhlenbewohnenden Arten und fuhr damit über mehrere Jahrzehnte hin fort. Seine Bilanz zu Beginn der 1990er Jahre: Sie waren in der letzten Zeit entweder ganz verschwunden oder stark dezimiert worden. Die Hauptschuld gibt er dem zunehmenden Tourismus (unter anderem den Speläologen!), der die Fledermäuse aus ihren Unterschlüpfen vertreibt, sowie der Renovation von alten Burgen, Fabriken, Mühlen usw. Zahlreiche Tiere seien zudem verendet, weil Laien sie unsachgemäß beringt hätten.

Über seine Beobachtungen in jüngerer Zeit fand ich in der Literatur nichts und hatte eigentlich vor, ihn für diesen Blog zu befragen – ich kam jedoch zu spät.

Gestresst auch ennet der Grenze

Zurück in Sitten VS. Die Nacht der Fledermäuse 2015 findet am 28. August im Naturmuseum am Montorge statt. Werden zu diesem Anlass auch freilebende Tiere zu sehen sein? Die anwesende Biologin ist sich nicht sicher, meint jedoch, man werde dank des Ultraschalldetektors bestimmt die Ortungslaute zu hören bekommen. Zwergfledermäuse sowie andere Arten würden hier noch ziemlich viele in den Bäumen leben. Ich kann daran nicht teilnehmen und mich davon überzeugen, stehe stattdessen jedoch mehrmals in der fast taghellen Vollmondnacht auf, um draußen nach den Handflüglern zu spähen – erfolglos.

Eine Mitarbeiterin des NABU Schleswig-Holstein füttert ein Braunes Langoh (c Bernhard Tuchel)Welche Erfahrungen machen unsere Nachbarn? Anlässlich der Europäischen Nacht der Fledermäuse 2013 klagt der Landesbund für Vogelschutz in München: «Trotz der großen Sympathie, die Fledermäuse mittlerweile genießen, sind immer noch alle 25 bayrischen Fledermausarten gefährdet. Denn durch den Einsatz von Pestiziden herrscht mancherorts akuter Insektenmangel.» Der NABU Schleswig-Holstein (im Bild füttert eine Mitarbeiterin ein Braunes Langohr – Foto: B. Tuchel) gibt dem Klimastress die Schuld für den Nahrungsmangel, da «wochenlange Extremwetterlagen für die kleinen Insektenjäger Futtermangel bedeuten». Und der Fledermausschutz Deutschland NRW klagt: «Die Zeiten, in denen ein Sonnenuntergang untrennbar mit dem allabendlichen Auftauchen von Fledermäusen verknüpft war, die sich überall auf ihre nächtliche Insektenjagd begaben, sind leider vorbei. Der Rückgang dieser Tierordnung ist gravierend; Fledermauspopulationen sind überall geschrumpft.» Unter anderem wird dort der massive DDT-Einsatz in den 1960er Jahren als Ursache für den Rückgang angegeben.

Erstaunlich positiv scheint hingegen die Stiftung Fledermausschutz Schweiz die Situation einzuschätzen. Sie verkündet auf ihrer Website: «Energiereich, gesund und in großen Mengen verfügbar: Fledermäuse ernähren sich fast ausschließlich von Insekten.» An einer anderen Stelle, in der es um die Behandlung von Findlingen in der Notstation des Stiftungssitzes geht, tönt es allerdings ähnlich trist wie in Deutschland: «99 Prozent der Pflegefälle sind Standardfälle. Es handelt sich hauptsächlich um geschwächte, abgemagerte Tiere.»

Ende August ist es in Sitten immer noch so warm, dass man bis spät abends draußen sitzen und lesen kann. Keine Mücken plagen uns, kein Nachtfalter umschwärmt die Lampe, nur ein dicker Brummer von Rosenkäfer taumelt durch die Nacht.

ALARM IM BUCHSWALD

Der Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler

Auf den ersten Blick hat der Buchsbaumzünsler in einem Blog mit dem Namen «Insektenschwund» nichts zu suchen, denn der kleine, aus Ostasien eingeschleppte Nachtfalter hat sich in den letzten Jahren in Europa unheimlich schnell vermehrt. In der Schweiz fällt er seit 2007 unliebsam auf, indem er sich im Raupenstadium über die Buchsbäume hermacht. Wie überall begann es auch bei uns in Sion recht harmlos: An den beiden Büschen zeigten sich an einigen Stellen vertrocknete, hellbraune Blätter und kahle Zweige. Man entdeckt die schwarz-gelb-grün gestreiften Raupen und ihre Gespinste meist erst, wenn die Pflanze um ihr Überleben kämpft. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten: Man kann sie ausgraben und verbrennen, damit sich der Schädling nicht weiter verbreitet (das haben wir getan); man kann versuchen, den Raupen mit mehr oder weniger umweltfreundlichen Spritzmitteln den Garaus zu machen oder sie von Hand abzulesen, was jedoch ziemlich viel Geduld erfordert und selten hundertprozentig gelingt.

Katastrophenalarm im Rhonetal

Château de Crussol (Ardèche)
Château de Crussol (Ardèche)

Auf dem rechten Rhoneufer gegenüber der Stadt Valence ragen die Ruinen der Burgfeste Crussol in den Himmel. Den Besuch der imposanten Anlage kann man mit einer Wanderung über das aussichtsreiche Kalkmassiv verbinden, ein Naturschutzgebiet, in dem es unter anderem 40 Orchideen- und 70 Schmetterlingsarten geben soll. Neuerdings droht jedoch der Falter seine ausgedehnten Buchswälder vollständig zu zerstören. Dieses Gebiet und sein Klima scheinen ihm so gut zu behagen, dass er nicht nur wie üblich zwei-, sondern dreimal pro Sommer Eier legt. Die Experten sind alarmiert, aber weitgehend ratlos. Selbst biologische Insektizide kommen nicht in Frage, da dies ja auch zahlreiche andere, zum Teil geschützte Schmetterlingsarten gefährden würde. Sämtliche befallenen Bäume ausreißen und verbrennen ist in dem schwer zugänglichen Gelände kaum durchführbar. Oder sind Pheromonfallen die Lösung? In Hausgärten oder städtischen Anlagen hat man damit eine Chance, aber in ausgedehnten Wäldern wie jenem von Crussol?

Östlich von Crussol, am Fuß des Vercors-Massivs, liegt die Gemeinde Hostun mit zwei Dörfern. Auf ihrer Website thront zuoberst, sozusagen als Markenzeichen, eine wunderschöne Buchsbaumzünsler-Raupe. Das noch vor kurzem unbekannte Insekt fühlt sich in diesem Gebiet so wohl, dass die Eiablage sogar bis zu viermal pro Saison stattfindet. Anziehungspunkt ist ein Buchswald in der Nähe der Dörfer. Nächtens spielen sich hier wahre Hitchcock-Szenen ab, wenn Abertausende von Faltern bei den Straßenlampen dicke Wolken bilden. Da man laut Bürgermeister aus Sicherheitsgründen die Lampen nicht abschalten kann, schließen die Einwohner trotz der Hitze nach Einbruch der Dämmerung alle Fenster und verzichten auf den Abendspaziergang.

Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
Die Gemeinde rät zwar den Gartenbesitzern, ihre Buchsbäume möglichst mit Bio-Produkten zu schützen, und empfiehlt den Wirkstoff Bacillus thuringiensis, obwohl dieses Pflanzenschutzmittel eher teuer ist. Wem das zu aufwendig sei, solle die Büsche mit Netzen einhüllen oder eben ein günstigeres konventionelles Insektizid einsetzen.
Das Naturschutzbewusstsein gewinnt allerdings nur langsam an Boden, zumal Frankreich wirtschaftlich auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Einmal abgesehen davon, dass sowieso in keinem anderen europäischen Land mehr Pestizide eingesetzt werden, geben die Leute das Geld nicht mehr so locker aus, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Mehrheit der betroffenen Gartenbesitzer zur Giftspritze greift. Zu Deltamethrin zum Beispiel oder Produkten mit dem Wirkstoff Thiacloprid, die in der ganzen EU und in der Schweiz zugelassen sind, obwohl sie erwiesenermaßen für Bienen, aber bestimmt auch für andere Insekten toxisch sind. Den Teufel hat man vielleicht besiegt, die Nebenwirkungen sind jedoch nicht zu unterschätzen…
Unseren Vögeln schmeckt die Raupe des Buchsbaumzünslers, der wohl in Form von Eiern auf Handelspflanzen eingeschleppt wurde, übrigens nicht. Sie ist giftig wie die Wirtspflanze, von der sie nicht genug bekommen kann.

TSCHERNOBYL IM NATIONALPARK

CriiradIm «Dauphiné libéré» erfährt man, wo der nächste Boule-Wettbewerb stattfindet, wer geheiratet oder ein Baby bekommen hat, welche Straßen neu geteert wurden, welches Dorf den schönsten Blumenschmuck hat und vieles mehr. Es kann jedoch auch aufregender werden. Zum Beispiel, wenn das Blatt in einem kurzen Artikel darüber berichtet, dass die Alpen 29 Jahre nach Tschernobyl nach wie vor erschreckend stark verseucht seien.

Radioaktiver Nationalpark Mercantour

Die CRIIRAD (Commission de recherche et d’information indépendantes sur la radioactivité) hat Anfang Juli 2015 die Radioaktivität im Herzen des Nationalparks Mercantour zwischen 2440 und 2540 Metern Höhe gemessen. Diese vom Staat unabhängige Kommission wurde 1986 gegründet, als Reaktion auf die verharmlosenden Lügen, die der französische Staat nach der Katastrophe in der Ukraine verbreitete. Damals wurde die Bevölkerung informiert, im Hexagon seien keine gesundheitlichen Gefahren zu befürchten, nur das Thymiankraut solle man eine Zeitlang besser meiden… Man hörte und staunte.

Nun geben die Forscher der CRIIRAD bekannt, dass das in Tschernobyl entwichene Cäsium 137 in gewissen Bereichen des Mercantour auf der Erdoberfläche einen 100mal höheren Wert als normalerweise aufweise. Sogar noch einen Meter über dem Boden sei die Strahlung über zweimal stärker. Die Parkleitung wird deshalb aufgefordert, die Touristen zu warnen. Wer nur schon zwei Stunden biwakiere, setze sich einer nicht unbedeutenden Gefährdung aus. Muss man nun zum Wandern einen Schutzanzug anziehen? Und was riskieren zum Beispiel Kinder, wenn sie auf den grünen Wiesen herumtollen? Oder wie steht’s mit Milch, Käse, Butter und Fleisch von Tieren, die hier sömmern? Innerhalb der Parkgrenzen weiden den Sommer über mehrere tausend Schafe. Und was ist mit den Wildtieren? Wie reagiert die Insektenwelt darauf? Immerhin soll der behaarte Apollofalter Parnassius phoebus gazelli einzig und allein im oberen Boréon- und Gordolasque-Tal fliegen.

Die Alpen entgiften?

Seit 1997 wies die CRIIRAD wiederholt darauf hin, dass die französischen Alpen radioaktiv kontaminiert seien, und fordert immer wieder, die verseuchtesten Sektoren zu entgiften oder wenigstens deutlich zu markieren. Von offizieller Seite wurde dies zur Kenntnis genommen, man zog aber bis heute keine entsprechenden Konsequenzen (vermutlich ist eine solche Sanierung auch kein Kinderspiel, es müsste ja tonnenweise Erde abgetragen werden). Was die übrigen Länder betrifft, hat die CRIIRAD 1989 Messdaten für die Schweiz, Italien und Österreich bekanntgegeben, die nicht wesentlich von jenen der französischen Alpen abweichen sollen.

Laut dem Bundesamt für Gesundheit BAG ist die Lage allerdings nicht halb so schlimm, wie sie oft dargestellt werde. Der Physiker Hansruedi Völkle von der Sektion Überwachung der Radioaktivität in Freiburg i.Ü. zieht in seiner 1998 erschienenen Arbeit über die Strahlenmessung in der Schweiz den Schluss: «In der Schweiz wurde in den letzten vierzig Jahren eine umfassende Beobachtung der Umweltradioaktivität aufgebaut. (…) Weder der Kernwaffenausfall noch Unfälle wie Tschernobyl oder Lucens, noch die Anwendung radioaktiver Stoffe in Industrie und Medizin haben bisher in der Schweiz zu einer Gefährdung der Bevölkerung geführt. Die Strahlenrisiken aus diesen Quellen sind vernachlässigbar und dies insbesonders im Vergleich mit andern zivilisationsbedingten Risiken des modernen Lebens.»

Aktuellere Informationen über die Auswirkungen von Tschernobyl in der Schweiz bestätigen dies. Was ist von den Messungen der CRIIRAD zu halten? Haben die erklärten Atomkraftwerkgegner «im Dienste der guten Sache» geschummelt? Für Laien wie mich ist es schwierig, den Durchblick zu haben. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass mit Cäsium vergiftete Böden den Insektenbestand beeinflussen. Und theoretisch könnten die Messdaten des Mercantour jederzeit überprüft werden.

2015 : EIN PRACHTSOMMER FÜR ZIKADEN

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Diesen Juli war es im Eyrieux-Tal tagsüber selten still. Dafür sorgten die Singzikaden mit ihrem durchdringenden Trommeln. Sie mögen es warm, es muss mindestens um die 25 °C sein, bis sie zu hören sind. Die lokale Tageszeitung «Le Dauphiné Libéré» widmete dem Symbolinsekt der Provence eine ganze Seite und verkündete, sie hätten dieses Jahr sogar Tag und Nacht gesungen. Das ist ein wenig übertrieben, aber es stimmt, dass sie abends auch bei Dunkelheit noch stridulierten, was das Zeug hielt.
Der Zikadenspezialist und Bioakustiker Jérôme Sueur (er erforscht die Laute und deren Erzeugung bei Tieren) vom Naturhistorischen Museum Paris wird diesen Sommer in guter Erinnerung behalten. Die Population sei im mediterranen Milieu wohl selten so groß gewesen, es gab wesentlich mehr als die üblichen zwanzig Individuen auf 100 m2. Warum das so ist, kann der junge Forscher jedoch nicht mit Sicherheit sagen, weil historische Aufzeichnungen als Vergleichsmöglichkeit fehlten. Vermutlich sei jedoch das Wetter dafür verantwortlich, es habe dieses Jahr keine starken Unwetter gegeben, durch die die unterirdisch lebenden Larven dezimiert werden.

Eine Neue aus dem Balkan
Und noch eine gute Nachricht: 201O wurde in den Departementen Ardèche und Var eine neue Zikadenart entdeckt. Dimissalna dimissa heißt die 20 bis 25 mm kleine Einwandererin aus dem Balkan. Ihr Gesang ist nicht für alle bestimmt, denn wegen seiner hohen Frequenz haben selbst viele junge Leute Mühe, ihn zu hören. Offensichtlich hat sie den Süden Frankreichs schon einige Jahre früher besiedelt und wurde übersehen und überhört: Der französische Entomologe Henri-Pierre Aberlenc hat schon 1984 ein Exemplar im märchenhaft schönen Bois de Païolive in der Südardèche gefangen.
Auf der Suche nach weiteren Informationen über Dimissalna dimissa bin ich auf Aberlencs Homepage http://www.aberlentomo.fr gestoßen. Und siehe da: Der namhafte französische Forscher warnt «die Bürger Europas» eindringlich vor dem galoppierenden Rückgang der Insekten. Mit wenigen Ausnahmen seien sie seit den 1950er Jahren auf Talfahrt, besonders rapid seit 1990. Darunter würden auch von ihnen abhängige Arten wie Vögel, Reptilien und Fledermäuse leiden. Dabei seien die Honigbienen nur die Spitze des Eisbergs (auch damit gehe ich mit ihm völlig einig). Doch davon später… Es sollte ja zum Auftakt ein hoffnungsvoller Blog werden, bei dem es nicht stets heißt: Früher war alles besser.

Lavendel und Reben mögen sie sehr
Zikaden haben das Glück, sich in ihrem ganzen Lebenszyklus ausschließlich von Pflanzen zu ernähren. Als Larven im Boden fressen sie vor allem Wurzeln, und als Vollinsekt in Wiesen, Büschen und auf Bäumen saugen sie Pflanzensäfte. Sie haben auch in einer von anderen Insekten freien Welt eine Überlebenschance, sollte man meinen. So einfach ist es leider doch nicht. Laut Wikipedia geht es auch den Zikaden in Deutschland nicht besonders gut, rund die Hälfte der 619 nachgewiesenen Arten steht auf der Roten Liste, wobei «nur» 56 Arten vom Aussterben bedroht sind. Andererseits soll sich der Klimawandel für diese wärmeliebende Schnabelkerfen positiv auswirken… weshalb Zikaden etwa von den Winzern als unerwünschte Gäste betrachtet und unter anderem mit Glyphosat bekämpft werden. Und so paradox es tönt: Für die Lavendelbauern in der Provence ist die Winden-Glasflügelzikade Hyalesthes obsoletus sogar zum existenzbedrohenden Alptraum geworden. Das grüne, nur 4 Millimeter kleine Tierchen kann beim Saugen Bakterien übertragen, durch die die Pflanzen gelb werden und absterben. Dem Bakterium Stolbur-Phytoplasma fiel hier zwischen 2005 und 2010 die Hälfte der Lavendelproduktion zum Opfer. Die jetzt im Sommer 2015 herrschende Hitze lässt für diesen Sektor nichts Gutes ahnen. Am 15. August findet in Sault das berühmte Lavendelfest statt. Möglicherweise wird man dann auch Neues über die Winden-Glasflügelzikade erfahren.

GUTEN TAG, HIER IST MEIN NEUER BLOG

Als Sachbuchautorin und gelernte Buchhändlerin lag es für mich anfangs auf der Hand, das Thema «Insektenschwund» wie gewohnt in Form eines Buches an die Öffentlichkeit zu bringen. Dass es immer weniger Insekten gibt, beobachte ich über einen längeren Zeitraum vor allem in der Schweiz und in Südfrankreich. Es ist ein Prozess, der seit ungefähr zwanzig Jahren fortschreitet und von der Fachwelt meines Erachtens zu wenig ernst genommen wird. Doch das Buch, so lieb es mir ist, scheint mir dafür nicht das geeignete Medium zu sein. Es dauert in der Regel recht lange, bis es geschrieben und gedruckt ist, ganz abgesehen davon, dass die Suche nach einem Verlag dauern kann – und nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Außerdem hat sich dann möglicherweise in der Zwischenzeit so vieles ereignet und verändert, dass das druckfrische Werk bereits wieder Makulatur ist… Der Blog hat da den Vorteil, nicht nur flexibler zu sein, er erlaubt auch den Erfahrungsaustausch, was in diesem Zusammenhang besonders interessant zu sein verspricht. Ich bin jedenfalls gespannt.

So grün ist mein Tal

Mit meinem Mann Robert und unserem Hund Truffo (seit zwei Jahren ein Lagotto romagnolo, ein italienischer Trüffelhund, der jedoch bis jetzt kein Interesse an der Superknolle gezeigt hat) verbringe ich seit dreißig Jahren etwa drei Monate pro Jahr im Eyrieux-Tal, das im 2001 gegründeten Regionalpark Monts d’Ardèche liegt. Das auch «vallée verte» genannte Flusstal in den Cevennen hat sich in dieser Zeit kaum verändert. Nach dem kleinen Stausee von Le Cheylard fließt die Eyrieux nach wie vor durch wilde Schluchten, bewaldetes und terrassiertes Gelände. Die alten, zum Teil zu Wohnhäusern umgebauten Spinnereien und Webereien am Ufer stammen aus der Zeit, als die Seidenraupenzucht hier eine wichtige Rolle gespielt hatte. Sie wurde vom Obst- und Gemüsebau abgelöst, die weißen Pfirsiche und Frühkartoffeln aus dieser Gegend sind französischen Gourmets ein Begriff. Weinbau wird nicht betrieben, und statt Rindern werden vorwiegend Ziegen gehalten, aus deren Milch die kleinen, köstlichen Picodons produziert werden (die besten gibt’s bei M. Ramel auf dem Samstagsmarkt in Saint-Sauveur-de-Montagut). Intensivlandwirtschaft ist in diesem Gelände kein Thema. Dafür ziehen immer mehr junge Leute hierher, um als Biobauern ihr Glück zu versuchen. Das hat Tradition: Unser inzwischen verstorbener Nachbar verzichtete  schon vor fünfzig Jahren aus Überzeugung auf Chemie.

Und dennoch…

Die Menge und Vielfalt an Schmetterlingen, Schlupfwespen, Heuschrecken, Käfern, Spinnen usw. in unserem Tal war früher schlichtweg überwältigend. Das konnte durchaus auch lästig werden, zum Beispiel beim Essen, wenn sich die Wespen scharenweise über das Fleisch hermachten, um ihre Brut zu füttern. Oder abends Fenster und Türen mit Nachtfaltern und anderen Insekten übersät waren, so dass man sie nicht mehr zu öffnen wagte. Doch wie gesagt, nach und nach wurden es weniger. Und heute, im Jahr des Lichts, können wir nachts die Lampen draussen problemlos einschalten – es zeigt sich kaum je ein Insekt. Auch Feldheuschrecken und Gottesanbeterinnen sieht man keine, obwohl es Anfang August ist…

Im Kanton Wallis, wo wir seit zehn Jahren leben, sieht es nicht viel anders aus. Auch dort kann man vor einer geradezu mustergültig blühenden Magerwiese stehen, ohne einen einzigen Schmetterling zu entdecken. Und dies in einem Naturschutzgebiet bei Sitten/Sion ebenso wie in einem alpinen Hochtal, wo Rinder, Schafe und Ziegen wie anno dazumal gehalten werden.

Was geht hier vor? Welche Ursachen könnte dieses Phänomen haben? Glyphosat kann meiner Ansicht nach nicht der einzige Grund dafür sein. Tschernobyl? Der Blutzoll des Straßenverkehrs? Oder ist es die Summe zahlreicher Einflüsse? Ich weiß, dass dieser Blog den dramatischen Insektenschwund nicht aufhalten oder gar rückgängig machen kann. Es wäre schon positiv, wenn er dazu beiträgt, dass dieser vielschichtigen und unheimlichen Entwicklung größere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Und noch etwas: Auch gute Nachrichten haben in diesem Blog ihren Platz. Zum Auftakt geht es im nächsten Artikel um die Zikaden, die diesen Sommer auch in der Nacht singen.

Claudia Schnieper