Auch für Menschen, denen das Spiel mit den kleinen, harten Dimple-Bällen nicht besonders viel sagt, kann ein Golfplatz attraktiv sein. Derjenige von Sierre ist ein Beispiel dafür, wie Golfer und Naturfreunde mit oder ohne Hund einträchtig auf ihre Kosten kommen können. Der 18-Loch-Platz liegt in der Rhoneebene, mehr oder weniger mitten in einem Naturschutzgebiet mit kleinen Seen, Teichen, Bächen, in denen sich Fische tummeln.
Ein Lagotto-Paradies
Vor allem im Winter ist der Golfplatz ein Geheimtipp für Spaziergänger, da man dann das ganze Areal für sich hat. Wasservögel sind hier in dieser Jahreszeit selten, wahrscheinlich ist das Nahrungsangebot zu gering. Das ist eigentlich erstaunlich, da das Naturreservat Poutafontana im Westen an den Golfplatz grenzt. Das 32 Hektaren große Feuchtgebiet ist bekannt für seine Avifauna: Es wurden rund 190 Arten beobachtet, 54 davon nisten hier mehr oder weniger regelmäßig, und zahlreich sind die Zugvögel, die Rast machen, bevor sie über die Alpen fliegen. Damit nicht genug: Im Sommer gibt es 12 Libellenarten zu entdecken… und vielleicht sogar einen Biber, der hier sein Comeback feierte. Im Winter 1973/74 setzte die Kantonale Jagdverwaltung im Wallis an verschiedenen Orten Biber aus. Überlebt haben jedoch nur jene, die in Poutafontana freigelassen wurden. Sie haben sich von hier aus in der übrigen Rhoneebene ausgebreitet. Für Truffo, unseren Lagotto Romagnolo, spielt das jedoch keine Rolle. Obwohl diese Hunderasse in Italien ursprünglich in den Lagunen zum Apportieren der erlegten Wasservögel eingesetzt wurde, fasziniert ihn in erster Linie das Wasser. Und davon gibt es auf dem Golfplatz, soviel sein Herz begehrt. Doch was hat das mit Insekten zu tun, wird man sich vielleicht fragen? Die Antwort findet man am nördlichen Ufer des Lac de la Brèche, das an den Damm zur Rhone grenzt.
Unter Kiefern ist’s gefährlich!
Wir haben sie natürlich längst bemerkt, die Seidennester der Prozessionsspinner an den Ästen der
Kiefern. Der Anblick ist uns nicht nur von Frankreich vertraut, sondern auch vom Montorge und von der Kübelpflanze unseres Nachbarn, an der ein solches Nest klebte. Letzten Sommer hat man die Bevölkerung über das vermehrte Vorkommen dieses unscheinbaren Falters informiert, und es wurde versprochen, alles Nötige dagegen zu unternehmen. Was dann wirklich getan wurde, weiß ich nicht, am Ufer des Brèche-Sees scheint man die Nester in den Kiefern zu dulden, obwohl es ein gut frequentiertes Ausflugsziel ist, wo spaziert, im Familienverband gepicknickt und gebadet wird.
Es waren andere «Hündelerinnen», die uns aufklärten, dass es gerade jetzt, im Vorfrühling, besonders gefährlich sei, sich in der Nähe der befallenen Kiefern aufzuhalten, vor allem für Hunde, wenn ihre Schnüffelnase mit den Brennhaaren der Spinnerraupen in Berührung kommt.
Im Internet informiert die Deutsche Türkei-Zeitung über dieses Phänomen in Bezug auf die Pinien-Prozessionsspinner besonders ausführlich: «Nach bis zu sechs Larvenstadien wandern die Tiere im Frühling gen Boden, um sich zu verpuppen. Für Tiere und Menschen ist gerade die Zeit zwischen Januar und April die gefährlichste. Während dieser Phase sind die Raupen stets auf Wanderschaft. Die Gefahr geht von den Brennhaaren aus. Diese Härchen bilden sich ab dem dritten Larvenstadium an der Raupe.
Sie enthalten das Eiweißgift Thaumatopoein, das aus biogenen Ammen, Enzymen und phenolischen Substanzen besteht. Die Brennhaare sitzen auf den hinteren Segmenten der Raupen und können sogar aktiv ausgeschleudert werden. Man schätzt, dass eine einzige Raupe bis zu 600’000 dieser Brennhaare besitzt.»
Mehr über dieses Thema unter www.tuerkei-zeitung.de.
Unsere Kiefern-Prozessionsspinner sollen dieses Jahr besonders früh ihre Nester verlassen, weil der Winter für hiesige Verhältnisse zu warm war. Klimawandel eben…




















Claudine Bayle, die in Montoison in der Drôme Australische Hirtenhunde züchtet, trimmt die Welpen durch spielerisches Training bereits im Alter von sechs Wochen auf den Geschmack. Wichtig sei, das Interesse der Hunde zu wecken, die Trüffelsuche soll für sie ein Spaß sein. Wie ihr das gelingt, bleibt ihr Betriebsgeheimnis. Immerhin verkauft sie einen knapp drei Monate alten Welpen für ungefähr 2000 Euro. «Alle Hunde können Trüffelhunde werden, kein Hund wird jedoch mit dem Instinkt zum Trüffeln geboren.» Wichtig seien Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, die Nähe zum Menschen und eine gute Dressur.
Erfahrene Trüffelsucher haben neben dem Hund einen weiteren Trumpf in der Hand: Die Trüffelfliege Suillia tuberiperda. Das gelbe, mit seinen kräftigen Borsten nicht besonders attraktive Insekt führt ebenfalls zum Erfolg. Die Fliegenweibchen suchen zur Eiablage eine Stelle, unter der ein Trüffel wächst. Dort kreisen sie prüfend über der Erde, bevor sie ihre Eier legen. Nach dem Schlüpfen kriechen die Maden hinunter, zum Trüffel, in der sie es sich bis zum Schlüpfen wohlsein lassen. Wir hatten vor einigen Jahren das Pech, am Trüffelmarkt vor Weihnachten in Grignan ein für uns Laien äußerlich tadelloses, aber innen vollständig von Larven befallenes Exemplar zu erwerben.


An Ratschlägen zur Bekämpfung der Zweiflügler, deren Larven mitunter auch die Wurzeln der Pflanzen perforieren, mangelt es nicht. Streichhölzer sollen kopfvoran in die Erde gesteckt, Quarzsand oder Kaffeesatz darübergestreut werden. Professioneller geht man mit klebrigen Gelbstickern zu Werk (im Gartencenter in Uvrier VS waren diese leider nicht erhältlich, da ist man gegenwärtig im Weihnachtstaumel). Auch Fressfeinde der Larven (Nematoden) oder Bakterien (zum Beispiel Bacillus thuringiensis, das auch im großen Stil als selektives Präparat in Kulturen versprüht wird) sollen wirksam sein. Als letzte Möglichkeit kann die befallene Pflanze aus der Erde genommen, samt Wurzelwerk gründlich gewaschen und neu in sauberer Erde eingetopft werden. Von Chemie wird allseits abgeraten, sie bringt in diesem Fall eh nichts. Ich versuche es vorerst mit Staubsaugen, so seltsam das in einem Insektenblog klingt. Hält man die Hand einige Sekunden aufs Rohr, sind die Viechlein sogleich tot, hat man mir gesagt. Und ganz wichtig: möglichst wenig gießen, damit die Larven austrocknen.

